„Der Markenkern ist das Entscheidende“
Als Premium–Anbieter mit „Bierkultur seit 1283“ legt Fürstenberg besonderen Wert auf Qualität. Nicht nur das Produkt muss höchsten Ansprüchen genügen, sondern auch die Verpackung. Mit der lernfähigen Seitenwandinspektion des HEUFT LGX überprüft die süddeutsche Brauerei, ob das auch bei ihren Leerkästen der Fall ist.
„Zu einem Premium–Bier gehört eine entsprechende Ausstattung“, weiß Daniel Haag. Das bezieht sich für den Technischen Leiter der Fürstlich Fürstenbergischen Brauerei GmbH & Co. KG in Donaueschingen auch auf den Kastenpool. Seit zwei Jahren werden die Gebinde der Hauptmarke Fürstenberg sukzessive durch neu designte Kästen ausgetauscht. Modernisiert hat man unter anderem den Schriftzug und das Wappen auf den Seitenwänden. Dadurch hat sich dieses Logo noch mehr zu einem elementaren Identifikationskriterium am Point of Sale entwickelt. Deshalb muss es fehlerfrei sein. „Das ist ein ganz wichtiger Punkt“, so Haag. „Der Markenkern ist das Entscheidende“.
Unterschiedliche Designs – ein Programm
Kleben EAN–Etiketten und Aufkleber über dem Logo oder ist dieser Bereich verschmutzt bzw. beschädigt, muss das betroffene Gebinde unbedingt aus dem Verkehr gezogen werden. Das gilt unter anderem auch für Leerkästen mit Kabelbindern oder Defekten an den Griffmulden sowie für mit Zementschleiern überzogene „Maurerkisten“. „Das ist der Grund, warum es für uns wichtig ist, eine entsprechende Leerkasteninspektion im Hause zu haben“, erklärt der Technische Leiter. Die muss bei einer Leistung von bis zu 3.000 Gebinden in der Stunde jeweils alle vier Seitenwände präzise untersuchen können. Doch das ist noch längst nicht alles: „Ich will die alten Kästen nicht zu 100 Prozent ausleiten“, so Haag. Aus dem Produktionsstrom entfernt werden sollen nur ramponierte oder unansehnliche Gebinde. Zudem müssen die der drei weiteren Marken Riegeler, Qowaz und Bären überprüft werden. Deshalb war ein System mit Toleranz gefragt, das insgesamt zwölf Sorten verschiedener Größe verarbeiten und unterschiedliche Kastendesigns mit abweichenden Grafik– und Textelementen in ein und demselben Programm kombinieren kann. Ob altes oder neues Fürstenberg–Logo: „Es ist unbedingt erforderlich, parallel beides fahren zu können“, beschreibt Haag die Vorgabe. Bestehende Kontrollgeräte hatten sie nicht erfüllen können.
Auf der Suche nach einer Alternative ist man auf den HEUFT LGX gestoßen. „Wir sind auf ihn aufmerksam geworden, weil wir ein Gerät gesucht haben, dass unsere besonderen Anforderungen erfüllt und wir schon andere Projekte mit der HEUFT–Erkennungslogik erfolgreich realisiert haben“, erinnert sich Haag. So leiste etwa der HEUFT VX unter anderem bei der Bottle–Burst–Erkennung, Füllhöhenkontrolle und Verschlussfehlerdetektion „sehr gute Dienste“. Als sich abzeichnete, dass die neue Seitenwandinspektion des Systems den Bedürfnissen der Brauerei gerecht werden kann, ging man eine Projektpartnerschaft mit HEUFT zur Erstinstallation dieser Technologie ein.
Präzise Fehlerdetektion
„Dabei wurden unsere Wünsche nicht nur berücksichtigt, sondern konstruktiv besprochen und dann bestmöglich erfüllt“, lobt Haag die Zusammenarbeit. Auch das Ergebnis kann überzeugen: „Die Erkennungssicherheit und –genauigkeit ist sehr gut.“ Selbst Papierfetzen, die deutlich kleiner sind als spezifiziert, identifiziere der Anfang des Jahres in Betrieb genommene HEUFT LGX. Farbkameras erzeugen dazu hochauflösende Aufnahmen von allen vier Seiten des zu untersuchenden Gebindes. Die Bildverarbeitung HEUFT reflexx wandelt sie in großflächige Gesamtansichten um, die die jeweilige Kastenwand komplett abbilden. Die Eigenschaften der dort detektierten Objekte werden mit denen auf dem abgespeicherten Referenzbild einer fehlerfreien Seitenwand verglichen: Handelt es sich um einen Fehler oder eher um einen zu tolerierenden Designunterschied? Das Ergebnis dieser ersten Bewertung wird als Balkendiagramm und in Zahlen auf der grafischen Benutzeroberfläche HEUFT PILOT angezeigt. Gut–Objekte werden grün, potentielle Fehler rot markiert.
Hohe Flexibilität
Doch dieses Urteil ist keineswegs endgültig. Per Touchscreen lassen sich die gekennzeichneten Objekte gezielt anwählen und individuell charakterisieren. So hat man bei Fürstenberg beispielsweise die abweichende Schreibweise des Buchstaben „S“ im alten Logo dauerhaft als Gut–Objekt im System hinterlegt, um eine Ausleitung betroffener Gebinde künftig nachhaltig auszuschließen. Gleiches gilt unter anderem für die Aufschrift „GOLD“, die auf so manchem Fürstenberg–Kasten noch unter dem Logo steht. „Diese Einlernfunktion ist auf alle Fälle positiv“, sagt Haag. Sie realisiert die parallele Verarbeitung unterschiedlich gestalteter Kästen einer Sorte und „hilft dabei, schlechte herauszunehmen und zugleich etwas ältere, die noch gut sind, drin zu lassen.“ Hilfreich sei auch die Möglichkeit, die Exaktheit der Inspektion bei Bedarf manuell anzupassen: „Das gibt uns die Möglichkeit, flexibel zu reagieren und z.B. zu sagen: ´Heute wollen wir etwas schärfer sein´“.
Damit erfüllt der HEUFT LGX die spezifischen Anforderungen, die die Fürstlich Fürstenbergische Brauerei an ihren Kastenpool stellt. „Das System ist sehr gut“, bestätigt der Technische Leiter, mit seiner Leistung „sind wir sehr zufrieden“.