ANFRAGE

HEUFT Entwicklungsteam erzielt den Durchbruch

Abriebbestimmung an beschlagenen PET-Flaschen

Die sichere Abriebinspektion an beschlagenen PET-Flaschen war bisher nicht möglich - dies hat sich durch die neueste HEUFT-Technologie geändert. Man stelle sich folgende Situation im Supermarkt vor: In einem Regal stehen Getränkeflaschen fein säuberlich nebeneinander aufgestellt. Rechts die Flaschen der Marke "A" ohne wesentlichen Abrieb an den Flaschen, links die Flaschen der Marke "B" teils ohne, teils mit Abrieb. Angenommen die Kunden bedienen sich anfangs gleichmäßig aus beiden Angeboten. Nach einer gewissen Zeit wird dann in beiden Gruppen etwa die gleiche Menge an Flaschen entnommen sein. Im Unterschied zur Marke "A" bei der sich außer ein paar fehlenden Flaschen das Erscheinungsbild kaum verändert, sieht man auf der linken Seite bei Marke "B" fast nur noch unansehnliche Behälter mit Abriebspuren weil die Kunden unbewusst die "schönsten" Flaschen zuerst entnommen haben. Von diesem Zeitpunkt an wird sich das Kundenverhalten entscheidend ändern. Kunden die vorher Marke "B" gewählt haben werden auf Grund des äußeren Erscheinungsbildes vermehrt zur Marke "A" wechseln . Dies kann dazu führen, dass die Marke "B" diesen Kunden auf Dauer verliert.

Um dem vorzubeugen, ist eine hochqualitative Abriebinspektion erforderlich, die verhindert, dass unansehnliche Flaschen in den Handel gelangen.

 

Die Verfahren zur Erkennung von Abrieb nutzen entweder die Eigenschaft der Lichtabsorption (Hellfelderkennung) oder der Lichtablenkung (Dunkelfelderkennung). Die Auswertung der Abriebinspektion wird allerdings in beiden Fällen durch Umfeldbedingungen zum Teil extrem beeinflusst. Neben der Tropfenbildung steht dabei das Beschlagen der Flaschen an erster Stelle. Dieser Effekt entsteht durch Temperaturunterschiede zwischen dem letzten Spülbad und der Hallentemperatur. Durch eine Regelung dieser Temperaturen und durch eine Absaugung am Waschmaschinenauslauf kann die Entstehung von beschlagenen Flaschen reduziert, aber kaum komplett vermieden werden. Äußeres Beschlagen kann ggf. durch Abschwallen mit Wasser beseitigt werden. Eine sichere Methode zur Entfernung von innerem Beschlag existiert allerdings nicht.

Außerdem stellt die Verweildauer der Flaschen zwischen Auslauf Waschmaschine und Abriebinspektion einen wichtigen Parameter dar. Je größer die Verweildauer ist, umso größer ist die Gefahr, dass die Behälter beschlagen. Eine kurze, konstante Verweildauer setzt neben einem kurzen Abstand Waschmaschine-Abriebinspektion auch einen kontinuierlichen Produktionsablauf voraus. Moderne Abriebinspektionen überwachen aus diesem Grund den Produktionsablauf (Stillstandserkennung) und setzen in Abhängigkeit von der Verweildauer die Grenzwerte entsprechend unempfindlicher bzw. deaktivieren die Erkennung für eine gewisse Zeit komplett. Durch all diese Maßnahmen kann die Fehlausleitrate reduziert werden; die Erkennung von Abrieb wird aber nicht verbessert.

 

Bei der neuen HEUFT-Abriebinspektion muss die Erkennung von Abrieb nicht unempfindlich gestellt werden wenn beschlagene Flaschen entstehen. Die Still-standserkennung ist daher nicht mehr notwendig.

 

Abrieb kann mit der HEUFT reflexx-Abriebinspektion auch an innen beschlagenen Flaschen mit hoher Genauigkeit erkannt werden.

 

Kernstück der Inspektion ist eine Messbrücke, bestehend aus einem optischen Spiegelkabinett mit einem Bildverarbeitungssystem. Dieses System besteht aus einer hochauflösenden Kamera und einer schnellen Bildprozessorkarte. Die Bildprozessorkarte ist eine Eigenentwicklung die speziell auf die Anforderungen zur Inspektion von Behältern optimiert wurde. Dabei wurden die in mehr als 10 Jahren gesammelten Erfahrungen mit Leerflascheninspektoren, Sortierungen und Kastenkontrollen, bei der Entwicklung des Platinendesigns umgesetzt. Diese Bildprozessorkarte bewährt sich nun bereits seit 2 Jahren und ist mittlerweile für alle Leerflaschenerkennungen im Einsatz.

 

Bei der Auswertung werden die vorhandenen Unterschiede zwischen einer beschlagenen Flasche und einer Flasche mit Abrieb herausgearbeitet. Dadurch ist es möglich, Abrieb sowohl an einer trockenen wie auch an einer beschlagenen Flasche sicher zu erkennen.

 

Wenn diese Erkennung kombiniert wird mit einer Ausleitratenregelung, entsteht ein äußerst effektives Werkzeug zur Poolbereinigung. Stark verscuffte Flaschen werden über einen Grenzwert immer ausgeleitet, weil das Erscheinungsbild solcher Flaschen keinem Kunden zugemutet werden soll. Zusätzlich können über einen einstellbaren Prozentwert weitere weniger verscuffte Flaschen ausgeleitet werden. Dabei wird die vorgegebene Ausleitrate "alter" Flaschen im Mittel nicht überschritten.
Über das integrierte Histogramm kann die Verteilung der vorkommenden Flaschen abgelesen werden. Rechts sind die Behälter mit starkem Abrieb aufgetragen. Nach einer gewissen Zeit wird sich die Kurve immer weiter nach links verschieben weil kontinuierlich die schlechtesten Flaschen entnommen werden. Der Flaschenpool wird immer besser!

 

Die so erreichte Bereinigung des Flaschenpools führt dazu, dass oben erwähntes Regal nicht "links liegen gelassen" wird. Qualität rechnet sich!