HEUFT Magnetic Tracking - die Hightech-Flaschenpost
Die Qualität kohlensäurehaltiger Getränke verschlechtert sich bekanntlich drastisch, wenn die Kohlensäure entwichen ist. Bereits kleinste Mündungsschäden an einer Flasche, die oftmals nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind, führen zu einem schleichenden Kohlensäureverlust. Der Geschmack wird beeinträchtigt und das Produkt bleibt beim Konsumenten in schlechter Erinnerung.
Um solche Behälter zu erkennen ist schon seit Jahren die HEUFT sonic Druckerkennung im Einsatz. Diese ist in der Lage Behälter ohne Druck berührungsfrei und mit Behälterleistungen bis 80.000 Behälter/Std. im Produktionsstrom zu erkennen und mittels der bewährten HEUFT Ausleitsysteme aus der Produktion zu entfernen.
Das Funktionsprinzip ist dabei musikalisch inspiriert:
Der Klang einer Trommel ändert sich, wenn man die Spannung des Trommelfells ändert.
Die Trommel ist in unserer Anwendung der metallische Kronenkorken der Flasche und die Spannung des Trommelfells wird durch den Innendruck in der Flasche aufgebaut. Die Trommel wird aber nicht mechanisch, sondern elektromagnetisch angeschlagen. Ein kurzer elektromagnetischer Puls führt zu einer mechanischen Auslenkung des Deckels und anschließend schwingt dieser in seiner charakteristischen Schwingungsform.
Diese wird mittels Mikrofon aufgezeichnet, elektronisch verstärkt, gefiltert und analysiert. An- hand der ermittelten Werte kann dann auf den Innendruck geschlossen werden.
Die Schwingungsform hängt aber noch von weiteren Parametern ab:
- Deckelmaterial (Material des Trommelfells)
- Anpressdruck durch den Verschließerkopf (Spannung des Trommelfells)
- Mündungsform der Flasche (Form des Hohlraums der Trommel)
- Füllstand der Flasche (Größe des Hohlraums der Trommel)
Um all diese Parameter berücksichtigen zu können, ist eine relative Messmethode notwendig. Die Tonlagen der Flaschen werden verglichen und fehlerhaft klingende (=Druck außerhalb des Normbereichs) werden erkannt. Wir vergleichen also unterschiedliche Trommeln und sortieren die aus, die schlecht klingen.
So wie in der Musik Halbtöne erst in der richtigen Klangumgebung harmonisch klingen, gibt es auch bei den Flaschen "schlecht klingende" Kronenkorken, die erst bei Kenntnis ihrer Umgebung als gut bewertet werden können.
Genau hier setzt die Weiterentwicklung der Informationsübertragung per magnetic Tracking an. Die HEUFT O2 Kontrolle hinter dem Füller untersucht das Schwingungsmuster der Deckel unmittelbar nach der Abfüllung, um Flaschen mit zu hohem Sauerstoffanteil zu erkennen. An diesem Punkt in der Anlage ist der Druck in der Flasche noch nahezu gleich dem Aussendruck, der Solldruck baut sich erst später (insbesondere in einem Pasteur) auf.
Die hier erhaltene Information muss dann behälterbezogen durch die Anlage transportiert werden. Eine herkömmliche Behälterverfolgung über mehrbahnige Bereiche beispielsweise durch einen Pasteur ist dabei aussichtslos. Deshalb verwenden wir wieder die magnetischen Eigenschaften des Deckels und benutzen ihn diesmal als Diskette. Wir codieren das Ergebnis des ersten Messvorgangs an der HEUFT O2 Erkennung auf den Deckel und lesen es hinter dem Pasteur an der Position der HEUFT sonic Erkennung aus. An diesem Punkt liegen jetzt zwei Messergebnisse für die selbe Flasche vor. Bei einer einwandfrei verschlossenen Flasche entstehen durch den unterschiedlichen Druck an den zwei Messpositionen unterschiedliche Töne. Die fehlerhaften Flaschen ändern jedoch den Ton nicht. Die Präzision der Messung kann also gegenüber der herkömmlichen Methode mit Einzelpunktmessung entscheidend verbessert werden, da der individuelle Charakter jeder Flasche im Ergebnis berücksichtigt wird.