ANFRAGE

Sortierung im Wandel der Zeit

Vom 7. bis 9. März fand die 92. Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung der VLB in Enschede (NL) statt. Etwa 420 Teilnehmer diskutierten in über 28 Vorträgen die aktuellen Belange der Brauindustrie. In einem Vortrag zur Einzelflaschensortierung thematisierte Dr. Thomas Jahnen, Technical Sales Manager der HEUFT SYSTEMTECHNIK GMBH die Problematik der hohen Flaschendurchmischung im Mehrweggebinde.

Sortieranlagen sind bereits seit Beginn der 90er Jahre wichtige Bestandteile der Abfülllinie. Die große Bedeutung, die der Leergutsortierung heutzutage zukommt, war damals allerdings kaum abzusehen. In kleineren und mittelgroßen Betrieben war das Konzept, zuerst alle Flaschen auszupacken, im Flaschenstrom automatisch nach Form und Farbe zu sortieren und danach von Hand in entsprechende Kästen zu packen, ausreichend. Heutzutage sind diese Lösungen wirtschaftlich nicht mehr interessant, da die manuelle Nachbearbeitung viele teure Arbeitskräfte fordert.

Viele Gründe bewirken die dramatische Steigerung der Flaschendurchmischung im Produktionskasten. PET- und Glasflaschen werden vom Verbraucher oft nicht getrennt, was zu einem Problem beim Abfüller führt. Dieser hat dann mit Störungen wie beispielsweise dem Umfallen von Flaschen zu rechnen, falls beide Materialien auf einer Linie gefahren werden. Eine weitaus größere Produktvielfalt, permanente Etiketten, sowie die Tatsache, dass die meisten Abfüller ihre eigenen Flaschen herstellen sind weitere Ursachen für den hohen Fremdflaschenanteil im Produktionskasten. Nicht zu vergessen ein unterschiedliches Verbraucherverhalten, sowie andere Marketing-konzepte als noch vor 10 Jahren.
Um diesem Problem entgegenzutreten, müssen folgende Bedingungen erfüllt werden:

Es darf keine bzw. nur wenige Fremdflaschen auf dem Flaschentransport geben
Eine störungsfreie Funktion des Auspackers muss gewährleistet werden
Am Auspacker muss ausreichend Leergut verfügbar sein, um 100% Füllleistung zu garantieren
Das Handling von Fremdkästen bzw. Fremdflaschen muss automatisiert werden
Fremdflaschen sollten möglichst sortenrein gepackt werden, damit ein Austausch des Leergutes mit dem Fremdunternehmen stattfinden kann
Genau hier setzt die HEUFT SYSTEMTECHNIK GMBH an. Mit Hilfe von moderner Inspektionstechnik werden Fremdkästen sowie Fremdflaschen im Kasten bereits erkannt und alle notwendigen Informationen an den HEUFT quickSort weitergegeben. Dieser ist mit einem oder mehreren Greifarmen ausgestattet. Mit diesen Armen greift er Einzelflaschen oder Kästen. Die Konstruktion verzichtet dabei völlig auf den Gebrauch von Formatteilen. Die zu bearbeitenden Kästen können von Fremdflaschen befreit und nach Möglichkeit mit Gutflaschen aufgefüllt werden. Die ausgepackten Flaschen werden dabei direkt in die entsprechende Fremdkästen gepackt. Fremdkästen können auf den Sortiertisch oder auf ein Abführband umgesetzt werden. Der große Unterschied zu anderen Sortierkonzepten ist, dass die Flaschen nicht ausgepackt und abgestellt werden, sondern dass der Greifer die Flasche speichert bis er eine freie Position im passenden Kasten gefunden hat. Sortenreine Kästen verlassen schließlich den HEUFT quickSort. Die Produktionskästen werden in Richtung Abfülllinie befördert während die Fremdkästen zur Palettierung geleitet werden.