Linienoptimierung, Teil 2: Leergut unter Kontrolle
Zur effizienten Leerflaschensortierung in der Mehrweganlage braucht man das passende Equipment. Und das richtige Know-how für ein durchgängiges Sortierkonzept mit optimal darauf abgestimmtem Linienlayout. Bei HEUFT gibt's das alles aus einer Hand! Teil 2 unserer neuen Serie zum Thema Linienoptimierung erläutert die Möglichkeiten.
Leergutmangel. Das Stichwort geistert in letzter Zeit immer wieder durch die deutschen Gazetten. Getränkehersteller appellieren an die Konsumenten, ihre leeren Pfandflaschen schnell zurückzubringen. Zugleich werden Forderungen an Mehrweg-Abfüller zum Verzicht auf Individualflaschen immer lauter. Ein Comeback gemeinschaftlich genutzter Pool-Gebinde soll her. Doch selbst beim ausschließlichen Einsatz von Standardflaschen gibt es immer noch so viele unterschiedliche Typen, Formate und Farben, dass Durchmischung und Sortieraufwand hoch bleiben und akuter Leergutmangel weiterhin die Effizienz und Produktivität ganzer Abfüllanlagen zu beeinträchtigen droht.
Um dem zu begegnen, gibt so mancher Mehrweg-Abfüller die Leergutsortierung aus der Hand: Externe Dienstleister sollen das außerhalb des eigenen Betriebsgeländes erledigen und sicherstellen, dass nur solche Leerflaschen zurück in die Abfüllanlage kommen, die dort auch gefahren werden. Damit verliert man aber an Flexibilität und ist nicht nur von den aktuell längeren Lieferzeiten für Neuglas abhängig, sondern auch von denen des jeweiligen Sortieranbieters für rücklaufendes Leergut.
Volle Kontrolle bei der Leergutsortierung
Wer spontan und reaktionsfähig bleiben und die Kontrolle behalten möchte, sollte also besser selbst bei sich vor Ort sortieren, um seinen Produktionsstrom von Fremdflaschen aber auch von Eigenflaschen falscher Formate zu befreien. Und zwar mit möglichst geringem manuellen Aufwand. Das geht nicht ohne ein durchgängiges Sortierkonzept mit gezielter Anpassung des Linienlayouts, um das Leergut auch bei beschränktem Platzangebot behutsam befördern, sicher stehend ausleiten und exakt auf viele Wege verteilen zu können. Außerdem essentiell: Ein hochautomatisiertes Leerflaschensortiersystem auf dem Stand der Technik. Bei HEUFT bekommen Mehrweg-Abfüller das alles aus einer Hand:
Dank jahrzehntelanger Erfahrung und dem entsprechenden Know-how zur Optimierung des Layouts ganzer Linien, den passenden HEUFT conveyor-Bändern und HEUFT synchron-Bändersteuerungen sowie aktuellem Equipment zur Aussortierung und sicheren stehenden Ausleitung von Fremd- und Fehlerflaschen, entwickelt unsere Team das geeignete Sortierkonzept für den individuellen Anwendungsfall vor Ort – und setzt es passgenau in die Praxis um.
Schutz vor Linienstillständen und Produktionsausfällen
Dreh- und Angelpunkt ist dabei die HEUFT SPECTRUM II SX-Leerflaschensortierung mit innovativem HEUFT preWash II-Modul. Zuvor entfernt eine Einlaufkontrolle Störursachen wie liegende, zerbrochene und schief stehende Flaschen, die nicht aufrecht befördert werden können. Denn eine effiziente Leergutsortierung steht und fällt mit der stehenden Ausleitung von Fremd- und Fehlerflaschen. Forminstabile, umfallende Behälter führen ansonsten zur Rückstaus, Blockaden und Linienstillständen.
Unerwünschte Produktionsausfälle drohen auch, wenn die Waschmaschine schlappmacht und stark kontaminierte Flaschen die Laugenkonzentration so beeinträchtigen, dass die Reinigungsleistung nicht mehr sichergestellt ist. 20 bis 30 Milliliter Lauge in einer einzigen Flasche reichen dazu schon aus. Deswegen unterscheidet eine neue Restflüssigkeitserkennung jetzt auch Farben, so dass zum Beispiel Flaschen, die noch gelbliche Bierreste enthalten, als waschbar durchgelassen werden, während solche mit rotem Diesel oder grüner Lauge sofort ausgeleitet werden. Weil so auch mit gefährlichen Flüssigkeiten belastete Flaschen sicher identifizierbar werden, schützt die Erkennungseinheit die Mitarbeiter der Abfülllinie nebenbei vor gefährlichen Verätzungen.
Sortierung vor der Flaschenreinigung
Zu den Hauptfeatures des neuen HEUFT preWash II-Moduls in der HEUFT SPECTRUM II SX-Leerflaschensortierung zählt aber zum einen die Konturinspektion im Durchlichtverfahren, die nur Behälter im richtigen, aktuell gefahrenen Format durchlässt und zugleich auch diejenigen unter diesen erkennt und aussortiert, die hochgradig verschmutzt, verscufft oder mit Fremdobjekten belastet sind. Um auch sortenfremde ACL-Etiketten und Embossings sicher zu identifizieren und als Kriterium zur Aussortierung von Fremdflaschen zu nutzen, realisiert es andererseits eine hochauflösende Farbkamerainspektion im Auflicht. Sogar Klebstoffreste von selbsthaftenden Etiketten, die sich in der Waschmaschine nicht entfernen lassen, werden damit jetzt sicher erkannt. Aneinanderklebende und dadurch womöglich umfallende Behälter, die im weiteren Verlauf bis zum Leerflascheninspektor den Produktionsstrom stören, werden rechtzeitig vorher ausgeleitet.
Natürlich würden auch alle Leerflascheninspektoren von HEUFT solche Fehler erkennen. Aber für Mehrweg-Abfüller, die ihre Linienleistung möglichst konstant halten wollen, wäre das dann schon zu spät. Leistungsstabil läuft‘s nach dem Waschen nur weiter, wenn betroffene Leerflaschen schon zuvor aussortiert worden sind. Genauso wenig effizient wäre es, fremde Flaschen zu waschen. In der Regel steht eine HEUFT SPECTRUM II SX deshalb idealerweise vor der Flaschenreinigungsmaschine, um zum Beispiel Glas- und PET-Flaschen voneinander zu unterscheiden. Mit mehreren Ausleitsystemen wird die stehende Aussortierung dann sogar fehlerspezifisch: Nicht zum Portfolio zählende PET-Flaschen werden beispielsweise von der ersten HEUFT LAMBDA-K-Weiche stehend umgelenkt, fremde Glasflaschen von der zweiten, Pool-Flaschen der falschen Größe von der dritten und stark verschmutzte von der vierten.
Lückenlose Versorgung von Leerflascheninspektor und Füller
Käme es erst hinter der Waschmaschine, an der Einlaufkontrolle des Leerflascheninspektors, zur Aussortierung von Behältern abweichender Formate, entstünden unerwünschte Lücken im Produktionsstrom. Um sie zu schließen und eine lückenlose Zuführung sicherzustellen, müsste man die Linie mit hochgedrehter Geschwindigkeit stressen. Dasselbe gilt für verschmutztes oder kontaminiertes Leergut, das erst im Inspektor selbst erkannt und anschließend ausgeleitet wird: Zur lückenlosen Versorgung des Füllers als Leitmaschine im weiteren Verlauf muss auch hier die Bandgeschwindigkeit unnötig erhöht werden.
Um eine sichere Sortierung nicht für die aktuelle Abfüllung geeigneter Flaschen auf unterschiedliche Bahnen und Wegen platzsparend zu realisieren, kommt es nämlich auf die richtigen mechanischen Einstellungen an. Dies gilt insbesondere auch dann, wenn es um Sorten- und Formatwechsel geht und zum Beispiel von der 0,5-Liter auf die 0,33-Liter-Produktionsflasche umgestellt werden soll. Das funktioniert mit dem HEUFT SPECTRUM II SX vollautomatisch; die Erkennungs- und Ausleitmodule passen sich selbsttätig an das geänderte Format an.
Fazit: Durchgehendes Leergutsortierkonzept aus einer Hand
Zusammen mit guten Ideen für ein optimiertes Linienlayout und den passenden Transporteuren, Bändern, Ausleit- und Verteilsystemen lässt sich also selbst bei beschränktem Platzangebot ein durchgängiges, effektives und effizientes Sortierkonzept entwickeln und direkt beim Abfüller vor Ort umsetzen. Das kann auch die Einbindung einer HEUFT LX-Leerkasteninspektion beinhalten, die unter anderem dafür sorgt, dass der Auspacker ausschließlich Leerflaschen aus dem eigenen Portfolio aus den zurückgekommenen Kisten herausholt, sodass der HEUFT SPECTRUM II SX nur noch die aussortieren muss, die zu stark verschmutzt, verklebt oder kontaminiert sind bzw. deren Format nicht zur aktuell gefahrenen Sorte passt.
Für unterschiedlichste Vor-Ort-Bedingungen und Anwendungsfälle plant und verwirklicht HEUFT so mit viel Know-how, jahrzehntelanger Felderfahrung und innovativem Equipment das optimale Konzept und die effizienteste Individuallösung zur Leergutsortierung in der Mehrweganlage.